Web-Symbol   HTML-Editoren im Vergleich

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4.3.1 HoTMetaL Pro 4.0

Übersichtstabelle

Eigenschaften Version Plattformen Preiskategorie
4.0 W, U C
Darstellungs-
weise		 textuell farbige Syntax WYSIWYG Anz.Browser
ja ja ja beliebig
HTML-Unter-
stützung		 Tabellen Formulare Frames Java/JavaScript CSS
ja ja ja ja ja
Handhabung Toolbars Tabellen-Editor Formular-Editor Frame-Editor
ja ja ja ja
Attribut-
dialoge		 Drag & Drop f.
Link und Grafik		 Umlaute
umwandeln		 Schablonen
ja ja auto ja
Anpass-
barkeit		 Menustruktur Toolbars Makros Schablonen User Tags
nein nein ja ja ja
Doku-
mentation		 Bedienung HTML Importmög-
lichkeiten		 Ritch Text Format Sonstige
ja ja ja ja (30)
Validierung Syntax HTML Rechtschreibung
ja ja ja
Sonstiges Projekt/Site-
Verwaltung		 Site-Analyse
(Validierung)		 Aktualisierung
auf Server		 Grafik-
bearbeitung
ja ja ja ja

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Detailbeschreibung

Von allen hier getesten Editoren weist HoTMetaL Pro den größten Leistungsumfang auf. Das Programm wird auf CD-ROM geliefert; eine Demo-Version zum Download gibt es wegen des Umfangs nicht. Schade ist, daß die aktuelle Version 4.0 noch nicht unter Unix verfügbar ist; dort muß man sich mit der Vorversion 3.0 begnügen.

Der entscheidende Fortschritt in der Version 4.0 ist die Unterstützung bei der Erstellung einer kompletten Site. HoTMetaL Pro bietet dafür 3 Möglichkeiten:

  1. Import einer bestehenden Site über die Einstiegsseite
  2. Generierung mit dem SiteMaker
  3. Generierung aus Schablonen
Für den Anfänger ist sicherlich die 2. Variante am interessantesten. In einem mehrschrittigen Dialog werden Informationen und Gestaltungswünsche gesammelt. Der Anwender kann unter drei Site-Typen (Business, Intranet und Personal) wählen. Die Unterschiede liegen in der Art, Anzahl und Struktur der Seiten, die später automatisch erzeugt werden. Die Seitenstruktur der neuen Site wird in einer hierarchischen Ansicht dargestellt, in der einzelne Seiten in Abhängigkeit von den individuellen Bedürfnissen selektiert oder deselektiert werden können. Schließlich wird das grafische Design und Layout aus einer Palette von Möglichkeiten ausgewählt; einige Varianten sind ziemlich schrill und dürften eher für den amerikanischen Geschmack taugen. Bedauerlich ist, daß eine Erstellung eigener Designs und Layouts nicht vorgesehen ist. Für den deutschen Markt kommt erschwerend hinzu, daß die vorgefertigten Knöpfe nur mit englischen Beschriftungen vorhanden sind. Es ist zwar mit den mitgelieferten Werkzeugen nicht schwer, diesem Mißstand abzuhelfen, aber lästig.

[ HoTMetaL SiteMaker 1 ] [ HoTMetaL SiteMaker 2 ]
[ HoTMetaL SiteMaker 3 ] [ HoTMetaL SiteMaker 4 ]

Nachdem zum Schluß ein Verzeichnis auf der Festplatte spezifiziert wurde, können alle ausgewählten Seiten erzeugt und alle benötigten Grafiken kopiert werden. Anschließend zeigt der HoTMetaL Information Manager die Struktur der neuen Site an. Im linken Teil der Anzeige wird in hierarchischer Form die Verzeichnisstruktur dargestellt. Im rechten Teil werden die Abhängigkeiten dargestellt, wobei man die Auswahl zwischen drei verschiedenen Darstellungsweisen hat:

WebView
Hierbei werden die Abhängigkeiten zu einer im linken Teilfenster ausgewählten Datei grafisch dargestellt. Dabei werden externe und fehlende Links farblich hervorgehoben. Für eine große Site wird diese Darstellung allerdings rasch unübersichtlich.

[ HoTMetaL Sitemanager 1 ]

SingleFileView
Hierbei werden zu der ausgewählten Datei alle Dateien, von denen ein Link kommt (links) oder zu denen ein Link führt (rechts), in einem Diagramm angezeigt.

[ HoTMetaL Sitemanager 2 ]

TreeView
Hierbei werden die Abhängigkeiten der ausgewählten Datei in einem hierarchischen Diagramm dargestellt.

[ HoTMetaL Sitemanager 3 ]

Das eigentliche Editieren findet im HoTMetaL Pro Editor statt. Man hat die Wahl unter drei verschiedenen Ansichten: WYSIWYG, TagView und HTML-Quellcode. WYSIWYG bietet sich vor allem bei der Layout-Gestaltung an. Vor allem die Gestaltung von Tabellen läßt sich in dieser Darstellung besonders einfach bewerkstelligen. Sehr viele Funktionen sind über verschiedene Toolbars verfügbar. Momentan nicht benötigte lassen sich ausblenden, um mehr Platz für die Anzeige des Editorfensters zu gewinnen. Im übrigen können die Toolbars völlig frei positioniert werden. Eine individuelle Anpassung der Toolbars ist leider nicht möglich.

[ HoTMetaL Editor WYSIWYG ]

Der TagView zeigt für alle HTML-Tags ein grafisches Symbol an. Zwar entfernt man sich dadurch recht deutlich von der tatsächlichen Ansicht, wie sie später im Browser erscheint, doch wird man den TagView wird man sehr zu schätzen lernen, wenn Elemente kopiert oder verschoben werden müssen. Bei WYSIWYG hat man regelmäßig mit dem Problem zu kämpfen, daß man bei der Selektion entweder zuwenige oder zuviele der umgebenden - aber hier unsichtbaren - Tags erwischt. Die Undo-Funktion wird da zur meistgenutzten Funktion! Im TagView hat man dieses Problem im Griff.

[HoTMetaL Editor Tag-View ]

HTML-Feinheiten erledigt man schließlich in der Quellcode-Ansicht. Es ist allerdings Vorsicht geboten. HoTMetaL Pro nimmt sich gelegentlich die Freiheit, Tags, die es für überflüssig hält, wieder zu entfernen, und solche, die es für notwendig erachtet, einzufügen. Bestimmte Finessen kann man daher nur außerhalb von HoTMetaL erledigen - und darf die Seite dann natürlich nicht mehr mit HoTMetaL bearbeiten, sonst waren alle Mühen umsonst.

Sehr nützlich ist, daß sämtliche Attribute eines HTML-Tags über den sogenannten Attribut-Inspektor zugänglich sind. Für Eigenschaften von Tabellen, Formularen und Frames gibt es eigene Attribut-Dialoge. Auch HoTMetaL unbekannte Tags können - wenn auch etwas umständlich - eingegeben werden. Zunächst muß man dazu in die Quelltext-Ansicht wechseln und dort den neuen Tag eingeben. Beim Wechsel zurück auf eine der anderen Ansichten merkt HoTMetaL, daß es ein Problem gibt, und bietet verschiedene Lösungen an. Die automatische Korrektur darf man natürlich nicht wählen, sonst ist der mühevoll eingegebene Tag sofort wieder weg, sondern man muß den HTML-Wizard aktivieren, in dem man auch neue HTML-Elemente definieren kann, die HoTMetaL ab dann auch kennt.

Für die Bearbeitung von Grafiken ist im Lieferumfang eine Sonderausgabe von PhotoImpact enthalten. Für den normalen Hausgebrauch reicht es vollkommen aus und bietet einige, gerade für das Web wichtige und nützliche Eigenschaften wie z.B. die Bearbeitung der verwendeten Farbpalette. Sehr nützlich ist auch der PhotoImpact Explorer, mit dem man sich einen leichten Überblick über die auf der Festplatte vorhandenen Grafiken verschaffen kann. Mit Drag&Drop können aus der Übersichtsliste Grafiken ins Editorfenster gezogen werden.

[ HoTMetaL PhotoImpact Explorer ]

Wer vorhandene Dokumente in unterschiedlichen Dateiformaten nach HTML konvertieren will oder muß, bekommt bei HoTMetaL reichlich Unterstützung: mehr 30 Formate können beim Import umgewandelt werden.

Erwähnenswert ist vielleicht noch, daß der HTML-Code validiert werden kann. Dabei läßt sich überprüfen, welche Elemente unter welchem HTML-Standard bzw. unter welchem Browser nicht verfügbar sind.

Der HoTMetaL Information Manager erlaubt schließlich die Aktualisierung der Site auf dem Server. Die Auswahl der zu übertragenden Dateien kann entweder manuell erfolgen oder durch Datumsvergleich seit dem letzten Hochladen erzielt werden. Hierbei werden allerdings nur lokal gespeicherte Informationen ausgewertet, eine Abfrage der Dateiangaben vom Server erfolgt nicht. Gelegentlich werden dabei manche Dateien irrtümlicherweise als zu übertragende selektiert. Der umgekehrte Fall, daß also eine Datei vergessen wurde, konnte nicht beobachtet werden. Arge Probleme kann jedoch die Groß- und Kleinschreibung von Pfad- und Dateinamen mit sich bringen. Unter Windows 95 spielt die Groß- und Kleinschreibung bei Dateinamen keine Rolle, sehr wohl aber auf Unix-Web-Servern wie z.B. der Studenten-Server der Fernuniversität Hagen. Beim Hochladen der Web-Site des Autors ist zumindest der Fall aufgetreten, daß auf dem Server zwei Verzeichnisse mit gleichem Namen, aber unterschiedlicher Schreibung erzeugt und die Dateien mehr oder weniger gleichmäßig auf beide verteilt wurden. In diesem Punkt ist der Information Manager sehr verbesserungsbedürftig; eine konsistente Schreibung von Dateinamen und Links müßte überprüfbar sein.

Zum Lieferumfang von HoTMetaL Pro gehört außer dem schon erwähnten PhotoImpact eine Vielzahl weiterer Zusatzprogramme, durch die fast jeder denkbare Bereich im Zusammenhang mit der Erstellung einer Web-Site abgedeckt wird:

Nicht verschwiegen werden darf zum Schluß, daß HoTMetaL gelegentlich ziemlich instabil ist. Das macht sich vor allem bei großen oder besonders komplexen Dateien oder auch beim Import z.B. von Word-Dokumenten durch unmotivierte Abstürze bemerkbar. Ein anderer Aspekt, der die Arbeit mit HoTMetaL gelegentlich etwas nervig werden läßt, ist, daß das Programm urplötzlich ausgesprochen träge werden kann. Für jede Cursor-Bewegung wird erst einmal sekundenlang nachgedacht. Zugegebenermaßen ist der Rechner des Autors mit 100 MHz Pentium und 48 MB Speicher nicht der allerletzte Schrei, gehört aber auch noch nicht zum alten Eisen.

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Stärken:

Schwächen:

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Copyright © 1997 Ulrich Telle - Letzte Änderung: 9. Dezember 1997