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Die Umgebung für Cyc

Folie 3

Zum Betrachten und Ändern der Wissensbasis existiert eine Vielzahl von Interface Tools. Das meistgebrauchte dieser Tools ist ein HTML-Browser, der die Betrachtung von Teilbereichen der Wissensbasis als Hypertext ermöglicht. Die HTML-Seiten zur Darstellung von Begriffen werden bei Bedarf erstellt. Eine Seite enthält alle Beziehungen des dort beschriebenen Terms zu anderen Termen, repräsentiert als Hypertext-Links, so daß man leicht in der Wissensbasis ,,herumsurfen'' kann. Der Browser bietet außerdem Möglichkeiten zum Suchen und zum Befragen der Inferenzmaschine.

Darüber hinaus gibt es noch einen Hierarchie-Browser, mit dem man beliebige Teilbäume von Cycs Teilmengenhierarchie betrachten kann, einen Lexikon-Editor, mit dem man das englischsprachige Lexikon bearbeiten kann, einen Parser, der englische Sätze in CycL-Ausdrücke umwandelt und mit dem die Fähigkeiten der Sprachverarbeitung getestet werden können, seine Umkehrung, einen ,, Pseudo-Englisch''-Generator, sowie eine Datenbankschnittstelle.

Arbeiten mehrere Knowledge Editors gleichzeitig mit Cyc, wie dies normalerweise der Fall ist, so hat jeder Benutzer seine eigene komplette Kopie von Cyc, die mit einem zentralen Rechner, dem sogenannten Cyc Knowledge Server, verbunden ist. Jeder Benutzer bearbeitet seine lokale Kopie der Wissensbasis. Wird von einem Benutzer eine Änderung in die Datenbank eingebracht, so wird lokal geprüft, ob dadurch eine gespeicherte Regel verletzt wird. Ist dies nicht der Fall, so wird die Änderung an den Knowledge Server weitergeleitet. Dort wird die Änderung erneut geprüft, und wenn sie wiederum keinen Fehler verursacht, wird sie an alle anderen Benutzer weitergeleitet. Jede solche Editieroperation löst eine Reihe von Änderungen auf jedem Rechner aus, im Durchschnitt sind dies ca. 100.

Wird ein Fehler festgestellt, so wird im Dialog mit dem Benutzer versucht, diesen zu beseitigen. Dies kann zum Beispiel durch die Generalisierung oder Einschränkung eines neu hinzugefügten Sachverhalts, der im Widerspruch zu bereits existierenden Regeln steht, geschehen. Hat ein Benutzer das Gegenteil dessen eingegeben, was ein anderer Benutzer vor kurzem der Wissensbasis zugefügt hat, so moderiert Cyc eine Diskussion zwischen diesen Benutzern, um den Problemfall zu klären. Sind beide Benutzer noch mit dem Knowledge Server verbunden, so kann diese Diskussion sofort mit Hilfe von Dialogfenstern stattfinden, ansonsten wird sie per eMail geführt.

Anfangs wurden diese eben beschriebenen Tests sofort ausgeführt, was oftmals lange Wartezeiten nach sich zog. Daher wurde eine andere Lösung gefunden: es gibt zwei Prozesse, einen Vordergrundprozeß, der die Kommunikation mit dem Benutzer führt, und einem Hintergrundprozeß, der den Abgleich zwischen der lokalen Kopie von Cyc und der auf dem Knowledge Server vorliegenden Kopie vornimmt. Der Hintergrundprozeß arbeitet nur dann, wenn der Vordergrundprozeß keine Rechenzeit benötigt. Die dadurch auftretenden Verzögerungen beim Abgleich der Datenbanken stellen in der Praxis ein vernachlässigbares Problem dar, denn sollte es einmal zur Kollision verschiedener Aussagen durch diese Verzögerung kommen, treten ebenfalls die oben beschriebenen Mechanismen zur Korrektur der Wissensbasisinhalte in Aktion.


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