TELNET
Telnet ist der erste Dienst der im Internet implementiert wurde (erste Spezifikationen in RFC 158, 318 und 495 aus den Jahren 1971-73). Telnet benutzt den (wellknown-) TCP-Port 23 und ist in RFC 854 definiert. Mit dem Standard-Remote-Login Dienst des Internet kann man auf dialogfähigen Rechnern im Netz so arbeiten, als ob die eigene Tastatur und das eigene Terminal direkt am entfernten Rechner angeschlossenen wären.
Telnet basiert im wesentlichen auf drei Ideen (Kyas, 1994):
Der Aufbau einer Telnet-Sitzung beginnt in der Regel mit dem Aufruf
Telnet Hostname (Port-Nr.). Die Verhandlungen über
die negotiatable Options die zwischen Client und Telnet-Server während
des Verbindungsaufbaus ablaufen, sind normalerweise für den Benutzer
unsichtbar, sie können aber im Kommandomodus von Telnet (Komanndo
'toggle options') sichtbar gemacht werden. Es handelt sich auch hier
wieder um ein einfaches ASCII-orientiertes Frage-Antwort-Protokoll. Die
Kommandos die dabei verwendet werden, sind DO, DON'T, WILL und WONT. Die
ersten beiden sind jeweils als Anforderung, die beiden letzteren als
Angebot zu verstehen. Das folgende Beispiel zeigt einen entsprechenden
Dialog:
Telnet Kommandos setzen sich im allgemeinen aus zwei- (reguläres Kommando) oder drei Byte Zeichenfolgen zusammen. Daneben sind Kommandos von variabler Länge (Weiteraushandlung von Optionen, siehe oben) im Gebrauch. Telnet verwendet zur Übertragung von Kommandos keinen eigenen Protokoll-Header. Um Steuerfunktionen von Benutzerdaten unterscheiden zu können, stellt der Sender das IAC-Zeichen (Interpret as Command, hex FF) unmittelbar vor die Kommandodaten. Sollte hex FF als Benutzerdatum vorkommen, wird dieses im Datenstrom vom sendenden Telnet verdoppelt, damit der Empfänger es richtig interpretiert. Beispiele für Kommandos sind:
EC | Erase Character |
EL | Erase Line |
IP | Interrupt Process |
AYT | Are You There |
BRK | Break |
AO | Abort Output |