Diplomprüfung
Theoretische Informatik Teil 2
Kurs : Algorithmische Geometrie 1840
Datum : 27.09.1999
Zeit : 14.30 Uhr
Dauer : 30 Minuten
Prüfer : Prof. Dr. Rolf Klein
Beisitzer : Dipl. Math. Elmar Langetepe
Note : 1.7
Alle Abstände ermitteln und Minimum bilden geht in O(n2).
Sweep Algorithmus zur Bestimmung des dichtesten Punktpaares in der Ebene geschildert.
AVL-Baum für das Verzeichnis mit dem Streifen der Breite MinDistSoFar. Abfrage des Rechtecks d/2d beschrieben und begründet warum nur max. 6 Punkte darin enthalten sein können.
O(nlogn)
Weil man sonst das Problem der Epsilon-Closeness auch schneller lösen könnte.
Def. KE1 S.33
Korollar mit Beweisansatz über Zusammenhangskomponenten und Entscheidungsbaum zitiert.
Definition angegeben.
Er trifft zuerst genau
auf einen Punkt, nämlich den in dessen VR der Kreismittelpunkt liegt. Allgemein
gilt: Trifft der Kreis auf zwei Punkte, so liegt der Mittelpunkt auf einer
Kante. Trifft der Kreis auf drei oder mehr Punkte, so liegt der Mittelpunkt auf
einem Voronoi-Knoten
Definition angegeben
Maximalität der kleinsten Winkel, Umkreis um jedes Dreieck aus DT enthält keinen anderen Punkt aus der zugrundeliegenden Punktmenge.
Begründung: Lemma 5.2
Dabei Konflikte, Edge Flips, DAG etc. erläutert. Insbesondere die mittlere Laufzeitver-besserung durch Einführung der Vater-/Stiefvater – Sohnbeziehungen und ihre Abbildung im DAG erklärt. (Hier hatte ich leider einige Lücken – siehe Benotung).
Nein! Worst-case ist immer noch O(n2)
Ja! Abbildung 6.11 wiedergegeben.
Pledge Algorithmus erläutert.
Prof. Klein hatte eine rechts herum gewundene Spirale gezeichnet und ein Robotersymbol ins Zentrum gezeichnet. Da der Roboter jetzt nur noch rechtsherum laufen konnte, kam er natürlich mit einem erheblich ‚überdrehten‘ Winkelzähler aus der Spirale heraus. Die Lösung ist, das der Roboter mehrmals – und jeweils abwechselnd auf der Innen- und Aussenseite – aus der Spirale heraus und wieder hinein oszilliert bei jeder Bewegung hinein verliert er allerdings eine Umdrehung, so daß er schlußendlich doch entkommt. (Diese Antwort gab Prof. Klein dann selbst, da ich ehrlich gesagt zunächst etwas ratlos war)
Skizzenhaftes Erläutern des Beweises zu Theorem 7.1. Ich hatte den Eindruck, ein Hinweis auf Lemma 7.2 hätte ihm schon genügt.
Leichte Frage zum Schluß...
Dto.
Insgesamt verlief auch diese Prüfung in einer angenehmen und ruhigen Atmosphäre. Prof. Klein hat einen bekannt ruhigen Prüfungsstil, die Fragen bauen häufig auf den Antworten des Kandidaten auf und konzentrieren sich bei diesem Kurs offenbar auf die ‚grossen‘ Themen Sweep, konvexe Hüllen, Voronoi-Diagramme, Delaunay-Triangulation und Bewegungsplanung. Man kann eine der Kurseinheiten zu Beginn der Prüfung als nicht prüfungsrelevant deklarieren. Bei vielen Studenten – und auch bei mir – war dies die dritte Kurseinheit.
Von besonderer Wichtigkeit bei dieser Prüfung ist es m.E. kleinere Beispiele für grafische Darstellungen von V-Diagrammen, Delaunay-Triangulationen, Polygonen etc. vorzubereiten. Ebenso kommen grafisch untermauerte ‚Beweise‘ und/oder Komplexitätsabschätzungen ganz gut an (z.B. Abb. 2.5, 4.3, 4.9, 6.11 um nur einige zu nennen). Keine der Begründungen und Beweise mußte dabei formal korrekt ausgeführt werden!
Prof. Klein ist ein empfehlenswerter Prüfer und das Fach ‚Allgorithmische Geometrie‘ ist eine interessante Alternative zu den ‚klassischen‘ Kursen der Theoretischen Informatik, da der Bezug zu praktischen Problemen eigentlich immer gegeben ist.
Viel Erfolg!